Sanierung Hammer 1, Aarau (in Ausführung)

Die Liegenschaft Hammer 1 ist im Besitz der Stadt Aarau. Darin befindet sich seit den 1990 - Jahren der Italiener - Club «Comitato» mit Restaurant.

Die neue Platzierung der Küche inkl. Bar + Buffet-Anlage im Erdgeschoss ermöglicht in den Sommermonaten eine Bedienung der Gäste auf dem Aussenplatz unter dem Kastanienbaum. Das Innenrestaurant befindet sich in der bestehenden Fläche im Obergeschoss. Die niedrigen Raumhöhen werden durch einen zweigeschossigen Luftraum kompensiert.
Das Gebäude wird als «Haus der Kulturen» genutzt. Die Räumlichkeiten im 2. Obergeschoss und die Wohnung im Dachgeschoss bleiben bestehend.

Geschichte des Gebäudes:

"Die Liegenschaft Hammer 1 ist an ihrer Nordwestecke an das Zollhaus gebaut, dessen Kern ins 14. Jh. zurückreicht. Seine heutigen Ausmasse gehen ins 17. Jh. zurück (1727 neu errichtet), zumindest ist die heutige Disposition mit dem zurückversetzten Hammer 1 bereits im Stadtprosekt von Fisch von 1612 abgebildet. Die Liegenschaft Hammer 1 ist in das 16./ 17. Jh. einzuordnen. Hierfür sprechen der Gewölbekeller (1. UG) sowie die (zumindest an der Westfassade) mit Kunststein erneuerten Fenster mit Hohlkehlen. Auch an seiner Nordseite weist das 1. OG diese spätgotische Fensterform (Staffelfenster) auf, hier sind die Fensternischen mit sich nach aussen verjüngenden Fensterleibung und Segmentbogen diesem spätgotischen Bau zuzuweisen. Die Fenstergestaltung weist auf einen repräsentativen Raum (Stube/Saal) im nördlichen Bereich des 1. OG hin."
(Bericht Reto Bucher, Bereichsleiter Untersuchungen Mittelalter, Kantonsarchäologie)

"In der vergangenen Woche habe ich versucht, der Hammerschmiede im nach ihr benannten Hammerquartier auf die Spur zu kommen. Da dieselbe bereits um die Mitte des 16. Jh. ausser Betrieb kam, sind die einschlägigen Quellen spärlich und z.T. unpräzise. Dennoch glaube ich mit einiger Sicherheit aussagen zu können, dass sich die Hammerschmiede in einem nicht erhaltenen Gebäude östlich der Mühle befand. Aus den Quellen geht nämlich hervor, dass der Hammerschmied das Wasser, das von der Mühle kommt, nutzt – und der Stadtbach fliesst eben nach Osten weg. Das Gebäude am Hammer 1 bildete zusammen mit dem Haus Hammer 3 eine Einheit (mit einer Versicherungsnummer) und war vom Mittelalter bis 1853 in städtischem Besitz. Die Stadt gab den Mühlenkomplex an einen Lehenmüller gegen einen Zins heraus."
(Nachforschungen Raul Richner, Stadtarchivar)